Ja, es sind Long Distance Calling, das wird allerdings erst im Verlauf der “Ghost” EP abschließend klargestellt. Los geht es mit einem von schauerlichen Klängen und verwaschenem Klavier getragenem Intro (“Dullahan”), gefolgt von einem fluffig groovenden Stück, das im Radio nicht wirklich auffallen würde (“Old Love”). Klingt alles super, nur eben anders als gewohnt. Und das ist gut. Noch im Verlauf von “Old Love” drängen die Gitarren nach vorne und brechen dem Postrock Bahn. “Black Shuck” macht da direkt weiter, ist allerdings erdiger, direkter, als die opulenten Stücke, die man für gewöhnlich von Long Distance Calling serviert bekommt. Das liegt mit Sicherheit daran, dass diese EP live im Rahmen einer Jam-Session aufgenommen wurde. Mit “Seance” tritt pluckernde Elektronik zu langgezogenen Gitarrenklängen hinzu. Und man erinnert sich dann doch an das aktuelle Album “How Do We Want To Live?” der Münsteraner. In ähnlicher Weise wissen “Fever” und “Negative Is The New Positive” zu erfreuen. Bei letzterem kommt noch einmal experimenteller Geist auf, wenn das Stück elektronisch wabernd umherzuirren scheint, rückwärts gesprochene Textpassagen inklusive. Alles in allem eine etwas andere, dadurch aber gerade richtig tolle Veröffentlichung.